Hypothesen bilden – Mehr Fragen als Antworten
„Ich weiß, warum das so ist.“
„Er/sie ist halt so.“
„Das war schon immer schwierig.“
Diagnosen und Erklärungen haben eine beruhigende Wirkung.
Aber sie fixieren.
Sie machen aus Prozessen Zustände – und aus Menschen Etiketten.
Systemisch bedeutet:
Wir denken in Hypothesen – nicht in Wahrheiten.
Was ist eine Hypothese?
Eine Hypothese ist ein Denkangebot.
Eine vorläufige Annahme über mögliche Zusammenhänge,
die das Ziel hat:
Handlungsfähigkeit zu erweitern.
Der Unterschied zu einer Diagnose:
Diagnose | Hypothese |
feststellend | fragend |
abgeschlossen | vorläufig |
defizitorientiert | ressourcenorientiert |
statisch | beweglich |
objektivierend | subjektiv & kontextsensibel |
Warum Hypothesen hilfreich sind:
- Sie laden zum Weiterdenken ein
- Sie eröffnen neue Perspektiven
- Sie halten Unterschiede aus
- Sie respektieren Komplexität
- Sie wirken deeskalierend
Typische Hypothesenfragen:
- „Was könnte ein sinnvoller Grund für dieses Verhalten sein?“
- „Welche Funktion erfüllt dieses Muster im System?“
- „Was wäre, wenn es eine gute Absicht hinter dem Konflikt gäbe?“
Adventlicher Gedanke:
Vielleicht ist heute ein guter Tag,
eine deiner/Ihrer bisherigen Erklärungen neu zu denken.
Nicht, um sie zu verwerfen –
sondern um Raum zu öffnen.
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Zur Weiterbildung: Systemische Beratung
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