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Mediation hocheskalierender Familiensysteme

Vom Verlassen eisiger Höhen

Die Luft wird dünner, wenn sich in Familien nicht nur im Kontext von Trennung und Scheidung „hocheskalierendes Verhalten“ zeigt. Die Konflikte befinden sich in eisigen Höhen und ein gelingender Abstieg scheint außer Sicht geraten zu sein. Damit werden verschiedenste Fachleute psychosozialer Kontexte herausgefordert, ihre Haltung und ihr Verhalten diesen Bedingungen gegenüber neu auszurichten.

Welche Hintergründe von Bedeutung sind, um das Phänomen „Hochstrittigkeit“ besser verstehen zu können, wird in diesem Seminar auf vielfältige Weise beleuchtet. Dabei geht es um die Entwicklung einer Haltung gegenüber Menschen und Systemen in starken Konflikten, die neue Handlungsoptionen eröffnet. Es werden Logiken von Konflikten thematisiert und mit bewährten, mediativen Techniken experimentiert. Wie können sich Berater*innen und Mediator*innen davor schützen sich vom Strudel des Konflikts nicht erfassen zu lassen? Und: was können sie stattdessen tun? Den Antworten auf die Frage, wie ein gelingender Abstiegsprozess aus den eisigen Höhen des Konflikts mediatorisch geführt und innerlich gehalten werden kann, wird in diesen drei Tagen theoretisch wie praktisch nachgegangen. Der dritte Tag des Seminars widmet sich stärker der Familie als hierarchisch organisiertem System. Systemische Mediation ist ein Werkzeug, Menschen und soziale Systeme in ihren Verhandlungs- und Entscheidungsprozessen zu unterstützen. Dabei ist in Familien, verstanden als Mehrgenerationensystemen, von hoher Relevanz, welche „Entscheidungsprogramme“ bereits bestehen und gelebt werden.  Hier bildet die Frage nach den hierarchischen Strukturen in Systemen eine wesentliche Perspektive, woraufhin Entscheidungs- und Verhandlungsprozesse passend mediatorisch unterstützt und gestaltet werden können.

Der Übertrag auf eine mediatorische Praxis findet entlang von Fallvignetten aus den Kontexten von Familien und gerne auch entlang von eingebrachten Fällen der Teilnehmer*innen statt.

 

Ziele

  • Kenntnisse zur besonderen Rahmung der Mediation im Kontext hocheskalierender Systeme
  • (Selbst-) Reflexion der eigenen Rolle im Kontext starker Konflikte
  • Erprobung von Techniken der Mediation mit Blick auf starke Konflikte
  • Erprobung eines geeigneten Settings in der Arbeit mit Eltern
  • Reflexion und Arrangement von Prozessen mit beteiligten Familienmitglieder*innen über mehrere Generationen

Inhalte

  • Hintergrundwissen zu einem systemischen Konfliktverständnis
  • Erkenntnisgewinn zu Bedingungen hocheskalierender Elternsysteme
  • Hintergrundwissen zu Phasen von Trennung und Scheidung
  • Gestaltung des Settings in der Mediation
  • Reflexion und Erprobung von Fragetechniken im Blick auf eine hohe Strittigkeit
  • Reflexion von Entscheidungsebenen in Familien über mehrere Generationen (rechtlich/ thematisch/ sozial)
  • Einbezug von Kindern und Jugendlichen im Kontext starker Eskalationen
  • Entwicklung einer Haltung der Mediator*in in und gegenüber starken Konflikten

 

Zielgruppen:

Fachleute aus Arbeitsfeldern der psychosozialen Arbeit, Pädagogik, Prävention, Therapie, Gesundheit sowie Beratung. Fachkräfte und Führungskräfte, die in Non-Profit- und Profit-Unternehmen beratend tätig sind.

 

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